Zusammenfassung der geschichtlichen Entwicklung
(Kurzfassung von Hans-Peter Lorang)
Die Erzverhüttung und Metallverarbeitung im Hochwald hat ihren Ursprung bereits in der keltisch-römischen Zeit. Züsch und die Züscher Burg werden 1222 zum ersten Mal urkundlich erwähnt; um 1300 die Schmelze und das Pochwerk im Allbachtal – der Züscher Hammer.
Die Nutzbarmachung von Bodenschätzen war bis zu dieser Zeit fest in königlicher Hand. Mit Karl IV. änderte sich die Rechtsauffassung und die Vorrechte zur Nutzung von Mineralien gingen an die Landesherren über. Die Herren von Hunolstein kamen um 1350 in den Besitz des Züscher Hammers und bauten die Anlage zu einem vorindustriellen Eisenhüttenwerk aus. Maßgeblich hierfür waren die Standortfaktoren Eisenerzvorkommen, Holz für die Holzkohlengewinnung durch Köhlerei, Wasserläufe mit Gefälle für den Antrieb der Hammerwerke und Tagelöhner, die als Köhler, Hauer und Schmelzer verdingt werden konnten. Es fehlten jedoch Fachkräfte, insbesondere Konstrukteure und Hammerschmiede. Unter Einräumung besonderer Vorrechte wurden diese durch die Landesherren in den Hochwald gelockt. Diese Fachkräfte waren vom Frohndienst befreit, hatten das Recht auf freie Religionsausübung und durften Waffen tragen.
Während des 30-jährigen Krieges wurden Burg, Dorf und Hammer erneut zerstört. Der Wiederaufbau von Dorf und Hammer begann. Unter der Fuchtel des wallonischen Einwanderers Joseph Hauzeur entstand am Ende des 17. Jahrhunderts das größte Eisenhüttenwerk im Hunsrück. Der Züscher Hammer sicherte fortan Holzfällern, Köhlern, Hauern, Schmelzern und Schmieden Lohn und Brot.
Einhergehend mit dem Wiederaufleben der Eisenindustrie, begann die Geschichte Neuhüttens. Am Dollberghang, über dem Züscher Hammer, siedelten erste Arbeiterfamilien in kleinen Hütten; es entstand der Ort Schmelz. Hier hausten bald 29 katholische Familien, darunter mehr als die Hälfte Wallonen mit französisch klingenden Namen wie Detemple, Lorang, Bouillon, Düpre, Kolling, Mathieu, Petto, Serwene oder Sossong.
Wegen unrentabler Produktion und ungünstigen Absatzverhältnissen wurde das Werk 1852 aufgegeben. Damit endete die etwa 150 Jahre dauernde Eisenindustrie am Züscher Hammer.
Zeitgeschehen ...
1222 wird Züsch und die Züscher Burg zum ersten Mal urkundlich erwähnt.Um 1300 kamen die Herren von Hunolstein in den Besitz der Anlage im Allbachtal – die Schmelze und das Pochwerk wurden ausgebaut.
1356 Die Nutzbarmachung von Bodenschätzen war bis zum Jahre 1356 fest in königlicher Hand. Mit Karl IV. änderte sich die Rechtsauffassung und die Vorrechte zur Nutzung von Mineralien gingen an die Landesherren über.Im Hochwald gab es vorindustrielle Hüttenanlagen und Hammerwerke bereits im 14. Jahrhundert. Maßgeblich hierfür waren die Standortfaktoren:
- Eisenerzvorkommen
- Holz (für die Holzkohlengewinnung durch Köhlerei)
- Wasserläufe mit Gefälle (für den Antrieb der Hammerwerke)
- Tagelöhner (Köhler und Hauer)
Es fehlten jedoch Fachkräfte, insbesondere Konstrukteure, Schmelzer und Hammerschmiede. Unter Einräumung besonderer Vorrechte wurden diese durch die Landesherren in den Hochwald gelockt. Zu den Vorrechten gehörten beispielsweise:
- Recht, Waffen zu tragen
- Recht auf freie Religionsausübung
- Befreiung vom Frohndienst